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Geschichte

Siegen, das wirtschaftliche und kulturelle Oberzentrum der Region Siegerland-Wittgenstein im Dreiländereck Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz gelegen, ist Handels- und Einkaufsstadt, Universitäts- und Kongressstadt im Grünen. Im Einzugsgebiet leben rund 600.000 Menschen.

Im Zuge der kommunalen Neugliederung überschritt die Einwohnerzahl Siegens 1975 die Grenze von 100.000, wodurch es zur Großstadt wurde. Heute leben hier 104.000 Menschen mit fallender Tendenz.

Geisweid ist ein Stadtteil, der im Norden liegt. Er wurde 1963 aus der Gemeinde Klafeld gegründet, welche mit dem heutigen Siegener Stadtteil Weidenau zusammen die Stadt Hüttental bildete. Im Jahre 1975 wurde die Stadt Hüttental in die Stadt Siegen eingemeindet. Eine urkundliche Erwähnung von Klafeld, Teil des heutigen Stadtteils Geisweid, fand erstmals zwischen 1079 und 1089 statt.

Geisweid hat rund 13.400 Einwohner und grenzt an die Stadtteile Sohlbach im Norden, Weidenau im Osten, sowie Birlenbach und Langenholdinghausen im Süden. Zudem bezeichnet Geisweid heute einen der sechs Siegener Stadtbezirke, die der Stadtteil gemeinsam mit den Stadtteilen Birlenbach, Meiswinkel, Langenholdinghausen, Dillnhütten, Sohlbach , Buchen, Niedersetzen und Obersetzen bildet.

Geprägt wurde Geisweid durch die stahlverarbeitende Industrie, welche Geisweid in der Vergangenheit zu einer wohlhabenden Gemeinde machte. Davon zeugen heute das ausgedehnte Gelände der Krupp-Stahlwerke Südwestfalen (heute Deutsche Edelstahlwerke), sowie die Schlackenhalde, die von den Einwohnern „Monte Schlacko“ genannt wird, ähnlich wie Halden im Ruhrgebiet und im Saarland – die wesentlich größer sind, auch wenn sie nicht so prominent sichtbar sind und das Stadtbild prägen wie in Siegen-Geisweid.

Die heutige Infrastruktur weist ein Einkaufszentrum und ein Freibad auf. Auch mehrere Bildungseinrichtungen sind im Stadtteil vorhanden. So gibt es jeweils eine Real- und Hauptschule, sowie zwei Grundschulen. Des Weiteren führt durch diesen Stadtteil auch die Siegener Stadtautobahn Hüttentalstraße, kurz HTS. Zudem ist Geiweid über den Bahnhof Siegen-Geisweid, der bis 2008 noch die alte Bezeichnung Hüttental-Geisweid trug, an das Streckennetz der Bahn angeschlossen.

 

Das „Wenscht“

Die Entstehung der Siedlung ist eng verknüpft mit der Entwicklung der Stahlindustrie im Siegerland der Nachkriegszeit. Das damit ausgeweitete Angebot an Arbeitsplätzen in den Stahlwerken bot vielen zuziehenden Vertriebenen aus dem ehemaligen deutschen Osten ihren Lebensunterhalt. Die Siedlung Wenscht bot die notwendige Unterkunft und eine neue Heimat.

Auf Initiative des Arbeitsdirektors Dr. Erich Dudziak (1906-1995) der Stahlwerke Südwestfalen sollten Wohnungen und Häuser im Grünen entstehen. Ende des Jahres 1950 wurde das Gebiet der Wenscht in der Gemeinde Klafeld für die Bebauung freigegeben.
Die Bebauung des Wenscht staffelte sich zeitlich in drei Abschnitte, „das Hintere Wenscht“ (Planungsbeginn 1950), „das Obere Wenscht“ (ab 1952) und das „Vordere Wenscht“, gefördert mit Mitteln des sozialen Wohnungsbaus für vorbildliche Lösungen zur Schaffung moderner Wohngebiete. Zu den 220 Eigenheimen, 310 Mietwohnungen, 20 Wohnungen in einem Geschäftsgebiet und 60 Wohneinheiten in einem Ledigenheim sollten alle Einrichtungen mitgeplant und mitgebaut werden, die neben den eigentlichen Wohngebäuden notwendig wurden: die Geschäfte für den täglichen Bedarf, die Kraftfahrzeugstellplätze, die Kindergärten, die Schulen, Milchbar, Post und Apotheke, eine evangelische und eine katholische Kirche mit Kindergarten und Jugendräumen, eine großzügige Grünfläche mit Teich, Fußball- und Spielplatz für Kinder sowie das Grün zur Verbindung mit der gewachsenen Landschaft.

 

Das „Vordere Wenscht“

Für das „Vordere Wenscht“ wurden – für das Siegerland in diesem Maß und in der Art erstmalig – Eigenheime und Mietwohnungen in längeren Baukörpern zusammengefasst. Die Westfälische Wohnstätten AG (Dortmund) und die beauftragten Architekten Helmut Erdle (1906-1991) aus Stuttgart und Karl Brunne (1907-1972) aus Unna-Hemmerde entwarfen für die Hangbebauung gestaffelt angeordnete Reihenhäuser und Laubenganghäuser mit Abwandlungen in den Grundrisstypen. Die von der Wenschtstraße und dem Albichweg begrenzte Talaue, mit dem Spielplatz am nördlichen Ende und dem Schwanenteich am unteren Ende, blieb von Bebauung frei und wurde als öffentlich nutzbare Parkanlage gestaltet. Sie liegt als „Anger“ zwischen den bebauten Hängen des „Vorderen Wenscht“.

Die Gesamtplanung der „Vorderen Wenscht“ zeichnet sich durch eine von Beginn an mit bedachte und geplante Freiraumgestaltung aus, die die vorgefundene Landschaft und die Bedürfnisse der künftigen Bewohner nach naturhaften Elementen in das Bebauungskonzept einbezog. Freiflächen, Waldstreifen, parkähnliche Anlagen und Wasserflächen geben diesem Gebiet Großzügigkeit und Weite, die platzähnlichen Straßenerweiterungen lassen vergessen, dass dieses Gebiet dicht bebaut ist.

Im Vorderen Wenscht hatte sich Dr. Dudziak vorgenommen, die Siedlung durch Kunst zu verschönern. Entsprechende Aufträge an Künstler des Siegerlands sollten helfen, dieses Wohngebiet zur Heimat werden zu lassen. Die Darstellung der Künstler sind durchweg gegenständlich und versöhnlich. Sie beschäftigen sich vorwiegend mit der Geschichte des Siegerlandes und mit der Geschichte der Neubürger Geisweids. Viele dieser Kunstwerke sind heute noch in gutem Zustand, und sie werden von den Menschen im Wenscht gepflegt.

 

Die Laubenganghäuser

Nach Auffassung des LWL-Amtes für Denkmalpflege stellen die Laubenganghäuser die größte Innovation des Projekts Wenscht dar. Das wird wie folgt begründet: Sie bieten interessante Einzelheiten: Durch Wechsel in der Fassadengliederung und die Stellung der Baukörper werden immer neue Ein- und Ausblicke sichtbar. Die Laubenganghäuser sind dreigeschossig und weisen pro Stockwerk fünf Wohnungen von jeweils 54 m² Wohnfläche auf. Alle Wohnungen sind mit einem Balkon zur Südseite ausgestattet, der mit seinem trapezförmigen Grundriß ein wichtiges Gestaltungsmerkmal ist. Die Wohnungen im Erdgeschoß besitzen ebenerdige Eingänge, die anderen Wohnungen sind durch Laubengänge erschlossen, die über zwei Treppenhäuser erreichbar sind. Drei Laubenganghäuser tragen an den Stirnseiten der Treppenhäuser große Kratzputz-Wandgemälde Adolf Saengers mit den familienorientierten Themen „Garten“, „Spiel“ und „Hausmusik“. Die Laubengänge seien im Siegerland einzigartig gewesen.

 

Helmut Erdle

Die Laubenganghäuser wurden vom Architekten Helmut Erdle (1906 – 1991) entworfen. Erdle, so das LWL-Amt für Denkmalpflege, war 60 Jahre als Architekt tätig. Seine ersten Arbeiten waren in den 1920er Jahren dem ‚Neuen Bauen‘ verpflichtet, wobei er sich dann in der Zeit des Natioanlsozialismus an der sehr traditonell ausgerichteten Architektur der ‚Stuttgarter Schule‘ orientiert habe.

Auch die zweite Seite des hochgelobten Architekten soll erwähnt werden: 1939 bis 1945 war Erdle als Leiter der Planungsabteilung des Heimstättenamtes der Deutschen Arbeitsfront in Innsbruck als „Gausiedlungsplaner“ federführend an der „Sondermaßnahme S“, der Zwangsumsiedlung zehntausender Südtiroler, beteiligt gewesen. In mehr als 20 Orten in Tirol und Vorarlberg ließ er zum Teil unter Einsatz von Zwangsarbeitern 7.000 städtebaulich und architektonisch stark von der nationalsozialistischen „Blut und Boden-Ideologie“ geprägte Wohnungen errichten.

 

ECA- und MSA-Siedlung

Die Denkmalwertbegründung des LWL-Amts für Denkmalpflege hebt immer wieder darauf ab, daß für die Entwicklung des Wenscht die amerikanischen Förderprogramme ausschlaggebend waren. Die Hilfe der USA beruhte dabei angeblich auf der Erkenntnis, daß angesichts des dringend notwendigen Baues neuer Wohnungen die „langwierigen und kostspieligen mittelalterlichen Zunftweisen“ des deutschen Bauwesens hinderlich seien. Durch Wettbewerbe sollten vielmehr die Bautechnik, die Bauausführung und Bauform im sozialen Wohnungsbau beispielhaft gefördert werden. Dazu seien eigens die baupolizeilichen Vorschriften außer Kraft gesetzt worden. Die ausgeführten Siedlungen wichen deutlich ab vom konservativen Formenkanon vieler Nachkriegssiedlungen. Soweit die Wunschvorstellung.

Tatsächlich hat Erdle für die Laubenganghäuser offensichtlich auf das von ihm zuvor realisierte ECA-Projekt in Reutlingen zurückgegriffen. Bereits dort hatte er im Wettbewerb „Wohnbauten auf der Kuppe“ fünf Laubenganghäuser errichtet, dort waren die Bauten und Wohnungen kleiner. Die Innovation lag damit darin, das Gebäude länger und vielleicht auch breiter zu machen. So ergaben sich dann die größeren Grundrisse zwangsläufig. Soweit zur Innovation.

Vorgabe für die mit Mitteln aus dem Marshallplan finanzierten Siedlungen war aber vor allem: So billig und so schnell wie nur möglich und zwar mit Rückgriff auf altbewährte Bauweisen. Hierzu wurden die geltenden baupolizeilichen Vorschriften außer Kraft gesetzt. Die Gebäude wurden in großer Eile, mit zum Teil nicht erprobten und gesundheitsschädlichen Baustoffen (Gasbetonsteinen, Asbestzementplatten) errichtet.

Wir schließen uns deshalb der bedauernden Feststellung des LWL-Amts für Denkmalpflege darüber, daß die ursprünglichen Heizungen, Fenster, Laubengang-Geländer, Schlagläden im Erdgeschoß und die originale Farbigkeiten“ verloren gangen seien, auch nicht an.

 

Die Gartenstadt

Das Vordere Wenscht ist als Gartenstadt angelegt und damit ein eigener Teil der Siedlung Wenscht. Die raumplanerisch und gartentechnisch realisierte Idee dürfte in Deutschland wirklich einzigartig sein. Sie gilt es zu erhalten und fit für die Zukunft zu machen. Darin sind sich auch die Menschen im Vorderen Wenscht einig.

Erfreulich ist es deshalb, daß die Stadt Siegen diese städtebauliche Eigenart und die lanschaftsarchitektonische Konzeption, zu der auch die vielen künstlerischen Elemente gehören, für die Zukunft erhalten will. Um das sicherzustellen, hat die Verwaltung ein Freiraumentwicklungskonzept erarbeitet, daß sich besonders dem Vorderen Wenscht widmet. Die dortigen Freianlagen sind denkmalwert und sollen deshalb auch geschützt werden.

Das Besondere beschreibt die Verwaltung in der Vorlage 263/2010, aus der wir nachfolgend auszugsweise zitieren. Die Feststellungen teilen wir uneingeschränkt:

„Die hohe städtebauliche Qualität der Siedlung gewährt den Bewohnern eine hohe Wohn- und Wohnumfeldqualität, beinhaltet zugleich jedoch eine Verpflichtung zur Bewahrung dieser besonderen Wertigkeit im Sinne der Baukultur. … Auf Initiative des Arbeitsdirektors der Stahlwerke Südwestfalen … sollten Wohnungen und Häuser im Grünen entstehen, Heime für Familien, geöffnet dem heilsamen Einfluss der Natur und des Teilhabens an dem Wachsen und Blühen der Pflanzen und Bäume.

Gesundes Wohnen sollte durch Auflockerung, Gliederung und Durchgrünung der Baugebiete sowie Dichtebegrenzungen und Funktionstrennung ermöglicht werden. … Die Gesamtanlage verdeutlicht, welcher herausgehobene Stellenwert der Freiraumgestaltung zugemessen wurde. Klar ablesbar liegen die Grünflächen in und zwischen den einzelnen Baubschnitten und sind mit dem umgebenden Wald verbunden. Die Modellierung des Geländes, die Verwendung von Natursteinen für den Bau von Mauern, Treppen und Plätzen ist eine bauzeitlich typische Erscheinung und bestimmt wesentlich die einheitliche Wirkung der Freiraumgestaltung.

… Freiflächen, Waldstreifen und parkähnliche Anlagen geben der Siedlung Großzügigkeit und Weite und lassen häufig vergessen, dass dieses Gebiet dicht bebaut ist. Im Zentrum der Anlage steht der ca. 550 lange Siepen des Albachtales, der ursprünglich als Anger bezeichnete „Dr.-Duzialk-Park“.

… Besonders markent sind die beiden neu angelegten Teiche, der „Kleine Schwanenteich“ im Albachtal und der „Große Schwanenteich“ im Hofbachtal. … Ein als Rundweg konzipiertes, vielfach verzweigtes, höhenmäßig gestaffeltes und abschnittsweise parallel geführte Spazierwegenetz führt durch die Parkanlagen.

… Im Bereich des Geschosswohnungsbaues wurde auf befahrbare Wege zugunsten von Fußwegen weitgehend verzichtet. Es entstand ein parkartiger, offener Freiraum, der durch Bodenmodellierung, Treppen, Bäume und Sträucher abwechslungsreich gestaltet wurde und Einzel- sowie Gemeinschaftsplätze enthielt.

… Aufträge an Künstler des Siegerlandes sollten helfen, dieses Wohngebiet zur Heimat zu machen.“

Die Verwaltung weist darauf hin, daß die Eintragung der „Parkanlagen des Vorderen Wenschts“ in die Denkmalliste Veränderung des Denkmals keineswegs ausschließt. Das Ziel ist es: Der Parkcharakter soll als „Park-Wald“ so entwickelt werden, daß die unterschiedlichen Baumhaine wieder erlebbar werden, und Einzelbäume ihren natürlichen Habitus entfalten können. Wichtige Sicht- und Blickbeziehungen sollen freigestellt werden. Die Details sollen in Vorträgen erläutert und diskutiert werden.

Nicht umsonst weisen wir immer wieder darauf hin, daß das Wenscht – vor allem das Vordere Wenscht – eines der attraktivsten Wohngebiete der Stadt Siegen ist.

 

Aktuelle Entwicklung im Vorderen Wenscht

Im Laufe der Jahre entstand in dem Wohngebiet, wie in den meisten Siedlungen der 50iger Jahre des letzten Jahrhunderts, ein erheblicher Instandhaltungsstau an den Gebäuden. Die Bewohner wurden immer älter, die Wohnungsgrundrisse genügen heutigen Ansprüchen meist nicht mehr. Die energetische Situation der Gebäude ist an heutigen Anforderungen gemessen, unzureichend. Auch die Nahversorgung hat sich in den letzten Jahrzehnten zum Nachteil der Siedlung geändert. Einkaufszentren auf der grünen Wiese habe die Inhaber der kleinen Geschäfte in dem Wohngebiet zum Aufgeben gezwungen.

Wir haben 2004 angefangen, uns mit der künftigen Entwicklung des Wohngebiets Vordere Wenscht auseinanderzusetzen. Immerhin verfügen wir in dem Gebiet über rd. 240 Wohnungen und sind damit einer der größten Anbieter von Mietwohnungen im gesamten Wenscht. Klar war, daß es sich um eines der schönsten Wohngebiete Siegens handelt, und daß in diesem Gebiet erhebliche Potentiale liegen.

Stärken nutzen und Schwächen beseitigen war bald das Leitmotiv der weiteren Überlegungen. Also entschlossen wir uns, den Wohnungsbestand zukunftsfähig zu machen und fehlende Wohnungen für Familien zu schaffen. Weil das im Bestand mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand nicht möglich ist, entschieden wir uns, ein oder zwei Laubenganghäuser abzureißen und dort familiengerechte Wohnungen zu erstellen. 55 m² in einer 3-Zimmer-Wohnung mit einem gefangenen Raum sind sicherlich nicht die Anforderungen, die heutige Familien an eine Wohnung stellen.

Wir wären mit der Umgestaltung des Gebiets heute wahrscheinlich nahezu fertig, wenn nicht die Stadt Siegen auf die Idee verfallen wäre, das gesamte Vordere Wenscht unter Denkmalschutz stellen zu wollen. Dieses Ansinnen hat die Entwicklung in diesem Gebiet stark gebremst. Inzwischen wurde das Vorhaben nicht zuletzt aufgrund des erheblichen politischen Drucks seitens der Bewohner nur noch auf Teile unseres Wohnungsbestands und einen Teil der Grünanlagen im Wenscht beschränkt.

Zu dieser Entwicklung hat unter anderem auch die Einsicht geführt, daß ein Wohngebiet, in dem niemand wohnt, auch als Denkmal nichts wert ist. Wir haben begonnen, unseren Wohnungsbestand nachhaltig zu modernisieren. Der Umbau des ersten Laubenganghauses (Fichtenweg 20/21) zeigt, daß das möglich ist.

Inzwischen ist auch ein Kompromiss für einen Teil der Laubenganghäuser gefunden: Drei Laubenganghäuser im Fichtenweg sind als Denkmale in die Denkmalliste eingetragen. Abgesehen von zwei Laubenganghäusern werden die Gebäude im Fichtenweg erhalten und modernisiert.

Ein Laubenganghäuser wurde abgerissen und durch einen Neubaut ersetzt, die sich harmonisch in das Wohngebiet und das Gebäudeensamble am Fichtenweg einfügen. Dort enstanden vor allem familiengerechte 3-, 4- und 5 Zimmerwohnungen mit Grundrissen, die heutigen Wohnanforderungen entsprechen. Die beiden verbleibenden unter Denkmalschutz stehenden Laubenganghäuser werden ähnlich umgebaut, wie das bereits bei dem Gebäude Fichtenweg 20/21 geschehen ist. Dort entstehen schwellenfreie Wohnungen, die vor allem für ältere Menschen vorgesehen sind. Damit ist auch der Mietwohnungsbestand im Vorderen Wenscht für alle Generationen geeignet. Mehrgenerationenwohnen in diesem Wohngebiet wird auch in Zukunft wieder zur Regel.

Wir werden durch zügige Modernisierung des übrigen Wohnungsbestands das Motto „Wir gestalten das Wenscht“ nun für unseren Gebäudebestand deutlich sichtbar werden lassen.

Die Unterschutzstellung der drei Laubenganghäuser und Teile der öffentlichen Grünflächen eröffnet zusammen mit der Erhaltungssatzung für das Vordere Wenscht Zugang zu den Fördermöglichkeiten des Landes NRW: Dadurch werden auch Mittel für die Modernisierung und Aufwertung der öffentlichen Flächen zur Verfügung gestellt. Deren Einsatz wird die Lebensqualität in der Siedlung ebenfalls deutlich aufwerten. Wir stellen fest, daß die gefundene Lösung ein große Hilfe für die „Gestaltung des Wenschtes“ ist, auch wenn der Weg dahin zeitraubend und kein leichter war.